"Christine Lavant und Klagenfurt"
Zum ersten Mal wird eine Rekonstruktion des Wohn- und Arbeitszimmers der Lyrikerin Christine Lavant gezeigt. Es handelt sich dabei um eine Zusammenstellung originaler Möbelstücke aus jener legendären Mansardenwohnung der Lavant in St. Stefan im Kärntner Lavanttal. Der Raum, welcher in etwa die gleiche Dimension aufweist wie das Originalzimmer, hat sozusagen den Charakter eines Bühnenbildes. Die Objekte wurden - gleichsam als Zitat - in eine abstrakte Umgebung gestellt, sie ruhen auf Metallplatten. Die Exponate wurden vor nicht allzu langer Zeit - gemeinsam mit dem schriftlichen Nachlaß - vom Land Kärnten angekauft und dem Robert Musil-Institut für Literaturforschung zur Bearbeitung übergeben. Ziel des Projekts ist eine "Kritsche Gesamtausgabe der Werke Christine Lavants".
Freunde berichteten, daß die an Schlaflosigkeit leidende Dichterin oft im Türkensitz auf dem Sofa in einer Ecke der Wohnung gekauert sei. So sei Lavant auch nächtelang gesessen und habe nicht geschlafen, sondern Tee getrunken, Kekse gegessen und geraucht.
Im Jahr 1966 übersiedelte Christine Lavant mit ihrem Hausrat in eine Wohnung, die sich im sechsten Stock eines Klagenfurter Hochhauses befand. Das Experiment scheiterte allerdings bald. Die Dichterin fühlte sich ausgesetzt. 1968 zog Christine Lavant wieder zurück nach St. Stefan, wo sie bis zu ihrem Tod im Jahr 1973 blieb.
