Christine Lavant - Biographisches

1939 bis 1945 Beschäftigung mit religiöser, mystischer und philosophischer Literatur. Die Dichterin ist sehr beeindruckt von der Lyrik Rainer Maria Rilkes.

1945 Über das befreundete Ehepaar Purtscher aus Klagenfurt gelangen ihre Arbeiten zum Verleger Viktor Kubczak, der ihr rät, das Pseudonym "Lavant" - nach dem Lavanttal - zu verwenden. Kubczak publiziert ab 1948 Werke der Dichterin in seinem Brentano-Verlag in Stuttgart, unter anderem die Erzählung Das Kindsowie den Gedichtband Die unvollendete Liebe.

1950 Bei einer Lesung anläßlich der St. Veiter Kulturtage kann Christine Lavant auf sich aufmerksam machen. In St. Veit lernt sie auch den Maler Werner Berg (1904-1981) kennen, mit dem sie bis ans Lebensende eine enge persönliche Beziehung verbindet, die zu gegenseitiger künstlerischer Beeinflussung führt.

Bei der Verleihung des Georg-Trakl-Preises (1954) lernt Christine Lavant den Salzburger Verleger Otto Müller kennen, der ihr Werk dann schwerpunktmäßg betreut. Seit damals verbindet sie auch eine Freundschaft mit Ludwig von Ficker, dem Herausgeber der Literaturzeitschrift "Der Brenner".

Seit Mitte der fünfziger Jahre verkehrt Christine Lavant auf dem "Tonhof" des Komponisten Gerhard Lampersberg und seine Frau Maja, einem geistigen und kulturellen Zentrum im Kärnten der fünfziger Jahre. Dort trifft die Dichterin unter anderem auch auf den jungen Thomas Bernhard.

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Christine Lavant in der "Tonhof"-Zeit

Mit dem Gedichtband Die Bettlerschale (1956) gelingt Lavant der literarische Durchbruch. Sie erhält den Staatlichen Förderungspreis für Lyrik und den Lyrikpreis der Zeitschrift Neue deutsche Hefte. Auf Einladung des St. Georg Klosters in Istanbul unternimmt Lavant 1957 eine Reise dorthin.

1961 Wirf ab den Lehm (Gedichte und Erzählungen) erscheint im Stiasny-Verlag Graz. Im gleichen Jahr erhält Lavant zum zweitenmal - nach 1956 - den Staatlichen Förderungspreis für Lyrik. 1962 Der Pfauenschrei (Gedichte und Erzählungen).

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Christine Lavant vor einem aufgeschlagenen Buch

1964 Tod des Ehemannes Josef Habernig. Im Landeskrankenheim Klagenfurt schließt Christine Lavant Freundschaft mit dem behandelnden Arzt, Primarius Dr. Otto Scrinzi. Im gleichen Jahr erhält sie zum zweitenmal den Georg-Trakl-Preis sowie den Anton-Wildgans-Preis der Österreichischen Industrie.

1966 bis 1968 Christine Lavant übersiedelt für zwei Jahre in eine Wohnung nach Klagenfurt, kehrt im Jahr 1968 aber wieder nach St. Stefan zurück.

1970 Lavant erhält den Großen Österreichischen Staatspreis für Literatur. Nach mehreren Krankenhausaufenthalten stirbt Christine Lavant am 7. Juni 1973 nach einem Schlaganfall im Krankenhaus Wolfsberg.

Links

Im Heimatort St. Stefan wurde eine "Christine-Lavant-Dokumentation" eingerichtet.
Stadt Wolfsberg: www.wolfsberg.at

 

Internationale Christine Lavant Gesellschaft (Wien)
 

Christine Lavant Gesellschaft (St. Stefan und Wolfsberg)

Gedichte von Christine Lavant-Lyrikline

Wilhelm Kuehs: Das Geheimnis von Werner Berg und Christine Lavant. In: Kleine Zeitung.at

Werner Berg Museum in Bleiburg/Pliberk

Gisela Trahms: Thomas Bernhard fand sie gescheit und durchtrieben. In: Die Welt-online

 

Aus der Bibliothek:

Werkausgabe im Wallstein Verlag

 

Christine LAVANT: Das Kind. Herausgegeben nach der Handschrift im Robert-Musil-Institut und mit einem editorischen Bericht versehen von Annette Steinsiek und Ursula Schneider. Mit einem Nachwort von Christine Wigotschnig, Salzburg-Wien: Otto Müller Verlag, 2000. 

Christine LAVANT: Das Wechselbälgchen, herausgeben und mit einem Nachwort versehen von Annette Steinsiek und Ursula Schneider, Salzburg: Otto Müller Verlag, 1998. 

Christine LAVANT: Herz auf dem Sprung. Die Briefe an Ingeborg Teuffenbach, herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Annette Steinsiek, Salzburg: Otto Müller Verlag, 1997. 

Christine LAVANT: Die Schöne im Mohnkleid. Erzählung, herausgegeben von Annette Steinsiek, Salzburg: Otto Müller Verlag, 1996. 

Christine LAVANT: Kunst wie meine ist nur verstümmeltes Leben. Nachgelassene und verstreut veröffentlichte Gedichte. Prosa. Briefe, ausgewählt und herausgegeben von Armin Wigotschnig und Johann Strutz, Salzburg: Otto Müller Verlag, 1978. 

Christine LAVANT: Nell. Vier Geschichten, Salzburg: Otto Müller, 1969. 

Christine LAVANT: Der Pfauenschrei. Gedichte, Salzburg. Otto Müller: 1962. 

Christine LAVANT: Wirf ab den Lehm, Graz und Wien: Stiasny Verlag, 1961. 

Christine LAVANT: Spindel im Mond. Gedichte, Salzburg: Otto Müller, 1959. 

Christine LAVANT: Die Bettlerschale. Gedichte, Salzburg: Otto Müller, 1956. 

Profile einer Dichterin, herausgegeben von Arno Rußegger und Johann Strutz, Salzburg: Otto Müller-Verlag, 1999 (= Beiträge des zweiten internationalen Christine-Lavant-Symposions in Wolfsberg). 

Die Bilderschrift Christine Lavants, herausgegeben von Arno Rußegger und Johann Strutz, Salzburg: Otto Müller-Verlag, 1996 (= Beiträge des ersten internationalen Christine-Lavant-Symposions in Wolfsberg).