21.09. Literatour.at:
Die Ukrainerin. Njetotschka Iljaschenko erzählt ihre Geschichte, Suhrkamp, 2022.
Beginn: 19.30 Uhr
Ort: MUSIL-HAUS, Bahnhofstr. 50, 9020 Klagenfurt
Musik: Matthias Forenbacher
Es gibt auch einen Büchertisch.
Veranstalter: Katholischer Akademikerverband und das Musil Museum
Nach dem großen Erfolg von Josef Winklers Buch „L’Ukrainienne“ (Verdier, 2022) im französischen Sprachraum veröffentlicht der Suhrkamp Verlag nun sein Buch „Die Verschleppung“ unter dem Titel „Die Ukrainerin“ neu.
„Was also vermag ein Schriftsteller, wenn nicht: fühlen, was nicht wieder gutzumachen ist, und Worte finden, um es auszudrücken?“ (Le Monde über „L’Ukrainienne“)
Das Buch ist unter dem Titel „Die Verschleppung“ erstmals Anfang der achtziger Jahre erschienen. Nach einem längeren Aufenthalt in Wien hatte sich der Schriftsteller Josef Winkler im Jahre 1981 auf einen Bauernhof in Kärnten zurückgezogen, um seinen Roman Muttersprache zu beenden. Dort mietete er sich bei der Familie der Bergbäuerin Njetotschka Wassiljewna Iljaschenko, einer im März 1943 von Hitlers Schergen verschleppten Ukrainerin ‒ die ihm über ein Jahr lang ihre Lebensgeschichte erzählte, ein Zimmer.
Die Bäuerin berichtet dem Autor vom Leben ihrer verzweifelt um die Existenz der Familie ringenden Mutter am Ufer des Dnjepr und von ihrer eigenen Kindheit während der Zeit der Kollektivierung und Hungersnot (Holodomor) im Dorf Dobenka, das später vom Stausee von Krementschug überflutet wurde. Sie erzählt von ihrer gewaltsamen Verschleppung aus der Ukraine zur Zwangsarbeit nach Kärnten, und sie berichtet von ihrem ersten Jahr auf dem Kärntner Bergbauernhof.
Der Band erscheint mit einem Nachwort von Josef Winklers französischem Übersetzer Bernard Banoun sowie erstmals mit Briefen, die Hapka Davidowna Iljaschenko aus der Ukraine an ihre Tochter Njetotschka in Kärnten schrieb.
Link: https://www.suhrkamp.de/buch/josef-winkler-die-ukrainerin-t-9783518472347